Verschieben und Löschung über den Webmailer
Unerwünsche Spam-Emails sind eine nervige Sache im täglichen Internet-Wahnsinn. Der Großteil der Emails, die versucht werden auf diesen Webhosting-Server einzuliefern, sind leider Spam. Mehr als die Hälfte wird dabei schon während der Zustellung abgelehnt. Der andere Teil wird angenommen, um anschließend die Möglichkeit zu haben, die Nachricht inhaltlich auf mehrere tausend Kriterien zu prüfen und ggf. als Spam zu markieren.
Mit der Annahme der Nachricht ändert sich nämlich rechtlich die Zuständigkeit. Ich als Webhoster bin ab dem Zeitpunkt in der gesetzlichen Pflicht, den Inhalt der Email zuzustellen analog einem Briefträger. Dies bedeutet, dass ich nicht automatisiert für Sie Emails löschen darf, denn die Spam-Kennzeichnung könnte auch fehlerhaft sein.
Damit Sie mit der schieren Flut nicht alleine steht, markiert das System für Sie Emails, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit Spam sind. Diese Wahrscheinlichkeit wird im sogenannten "Spam-Score" angegeben. Der Spam-Score ist ein Punkte-System, das viele Kriterien wie größe der Email, Verhältnis von Texten, Bildern und Links, bestimmte Wortverwendungen, Absender, etc. zur Hilfe nimmt, um eine Email als Spam oder nicht Spam zu erkennen. Ab einem Spam-Score von 5.0 wird eine Email, sofern die Option bei Ihnen im Webhosting aktiviert ist, im Betreff mit ***SPAM*** gekennzeichnet. Im sogenannten versteckten Email-Header wird zudem der Spam-Score in Form von Sternen abgebildet: "x-spam-level" "*****"
Anhand der Spam-Kennzeichnung können Sie auf eigene Verantwortung Filter-Regeln im Webmailer einstellen. Diese Regeln werden bei Erhalt einer Email ausgeführt und können z.B. Spam-Mails in den Spam-Ordner verschieben oder gänzlich löschen.
So gehen sie für die Einrichtung vor:
Schritt 1: Melden sie sich mit ihrer Email-Adresse und ihrem Kennwort im Webmailer an.
Schritt 2: Öffnen sie oben rechts die Einstellungen und wählen sie links die Option Filter
Schritt 3: Klicken sie in der Spalte Filtersätze unten auf das Zahnrad und wählen Sie Filtersatz bearbeiten.
Schritt 4: Fügen sie die unten stehenden Filtersätze in das Feld ein und klicken sie auf Speichern. Die Filtersätze werden sofort aktiv.
Schritt 5 (optional): In dem Sie in der Spalte Filter auf eine Regel klicken, können Sie die zugehörige Aktion anpassen. Entscheiden Sie selbst, wann eine Nachricht sofort gelöscht und wann in den Spam-Ordner wegsortiert werden soll.
In den unten gezeigten Beispiel werden E-Mails mit einer Spam-Punktzahl von 5.0 bis 9.0 in den Ordner Spam verschoben; ab einer Punktzahl von 10.0 oder höher endgültigt gelöscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Email mit einer Punktzahl von 10 wirklich Spam ist, ist extrem hoch. Ich schätze eine zuverlässige Erkennungszahl liegt bereits mit 6-7 Punkten vor.
Die Entscheidung und Verantwortung liegt bei Ihnen.
require ["fileinto","vacation"];
# rule:[Spam Level 10 (löschen)]
if header :contains "x-spam-level" "**********"
{
discard;
}
# rule:[Spam Level 9]
if header :contains "x-spam-level" "*********"
{
fileinto "Spam";
stop;
}
# rule:[Spam Level 8]
if header :contains "x-spam-level" "********"
{
fileinto "Spam";
stop;
}
# rule:[Spam Level 7]
if header :contains "x-spam-level" "*******"
{
fileinto "Spam";
stop;
}
# rule:[Spam Level 6]
if header :contains "x-spam-level" "******"
{
fileinto "Spam";
stop;
}
# rule:[Spam Level 5]
if header :contains "x-spam-level" "*****"
{
fileinto "Spam";
stop;
}
Der Anbieter des eingesetzten Konfigurationswerkzeuges arbeitet derzeit an der Integration der Spam-Erkennungs-Software rspamd. Diese ermöglicht es bereits während der Annahme einer Email viele Tests durchzuführen und z.B. auch häufige Merkmale mit zentralen Spam-Listen abzugleichen. Damit ist eine extrem hohe Spam-Trefferquote bereits zu einem Zeitpunkt möglich, wo eine rechtssichere Abweisung noch problemlos möglich ist. Die Integration ist zudem eine günstigere Alternative wie externe Anti-Spam-Anbieter, die teilweise bis zu 5 Euro pro Postfach verlangen. Die Fertigstellung soll ggf. noch in 2022 erfolgen. Ich bin sehr gespannt.